Sologamie: Warum sich Menschen selbst heiraten

Der mutigste Liebesakt – die eigene Selbstverpflichtung
In Zeiten, in denen Selbstliebe und Selbstfürsorge großgeschrieben werden, überrascht ein Trend, der radikal, persönlich und provokant zugleich ist: Sologamie – das Konzept, sich selbst zu heiraten. Was wie ein provokanter PR-Stunt wirkt, ist in Wirklichkeit ein kraftvolles Ritual zur Selbstbestätigung. Ob in einer privaten Zeremonie mit Freunden oder in der Öffentlichkeit – Menschen sagen „Ja“ zu sich selbst, um Selbstwert, Unabhängigkeit und Selbstverantwortung zu feiern.
Was ist Sologamie überhaupt?
Sologamie (auch Self-Marriage oder Autogamy genannt) bezeichnet die symbolische Heirat mit sich selbst. Sie ist nicht gesetzlich bindend, aber für viele ein tiefes emotionales Ritual, das das eigene Leben und die persönliche Entwicklung würdigt. Befürwortende sehen darin eine starke Aussage gegen gesellschaftliche Erwartungen und für Selbstliebe und Selbstverantwortung.
Wie verbreitet ist Sologamie – und wer tut es?
- Sologamie findet weltweit statt – zum Beispiel gab es Selbsthochzeiten in Japan (ab 2014), UK, Italien und Indien .
- Berichte zeigen, dass Frauen besonders oft sologamisch handeln – z. B. Influencerinnen oder kulturelle Vorreiterinnen wie Sophie Tanner, Grace Gelder oder Laura Mesi .
- Laut Medium-Berichten gibt es keine genauen Zahlen, aber der Trend wird zunehmend medial diskutiert – etwa bei CNN in 2025 über Selbsttrauer und Selbstliebe .
Warum heiraten sich Menschen selbst?
Die Gründe sind vielfältig und oft tief emotional:
- Selbstliebe und Empowerment: Sich selbst symbolisch zu heiraten bedeutet, sich ernst zu nehmen und sich selbst Priorität zu geben .
- Gesellschaftlicher Widerstand: Sologamie kann eine bewusste Antwort auf den normative Druck sein, heiraten oder nicht unvollständig zu sein .
- Rituelle Markierung persönlicher Entwicklung: Für viele ist die Selbstheirat ein Meilenstein der Selbstfindung, ähnlich einem traditionellen Ritual.
- Therapeutischer Wert: Rituale wie das Abgeben von Selbstverantwortung oder das Vergeben an sich selbst können emotionale Heilung fördern.
Darstellungen und kulturelle Rezeption
In der Popkultur tauchte Sologamie beispielsweise in *Sex and the City* auf – Carrie Bradshaw heiratet symbolisch sich selbst. In Medienberichten wurde Sologamie einerseits verhöhnt, andererseits als Ausdruck radikaler Selbstachtung gefeiert .
Ist Sologamie gesellschaftlich akzeptiert?
Obwohl es oft als kurios abgetan wird, gewinnt die Selbstverheiratung zunehmend Anerkennung als Symbol der Selbstermächtigung – vor allem in feministischen und selbstliebe-orientierten Communities .
FAQ – Häufige Fragen zur Sologamie
Ist Sologamie legal?
Nein. In keinem Land ist die Selbstverheiratung rechtlich anerkannt. Es bleibt ein symbolischer, nicht bindender Akt.
Wer praktiziert Sologamie am häufigsten?
Vor allem Frauen, oft in der Selbstfindungsphase, nach Trennungen oder auf dem Weg zu Selbstakzeptanz .
Ist Sologamie selbstverliebt oder feministisch?
Für die meisten ist es ein Akt der Selbstfürsorge – kein narzisstischer Ausdruck, sondern eine bewusste Entscheidung für Selbstwert und emotionale Autonomie.
Was bringt eine Zeremonie mit sich?
Sie kann sehr individuell aussehen – vom privaten Ritual bis hin zu großen Feiern mit Torte, Freunden und Trauzeugen. Wichtig ist die symbolische Bedeutung für die Person .
Wie kann ich so etwas selbst gestalten?
Überlege dir, was du dir selbst versprichst, gönn dir eine persönliche Zeremonie, lad engste Menschen ein oder Genieße es allein. Wichtig ist, dass du dich darin ernst genommen fühlst.
Fazit
Sologamie ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie sich kulturelle Normen verändern. Heirate dich selbst – nicht, weil du einsam bist, sondern weil du dir selbst genug bist. Es ist ein radikaler Akt der Selbstliebe, ein Ritual zur Anerkennung deines Wertes. Und er erinnert uns daran: Glück und Bindung können bei uns selbst beginnen.
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